Skip to main content

Die Belichtungszeit

Langzeitbelichtung am Tag

Belichtungszeit und Lichtstärke

Die Verschlusszeit oder auch Belichtungszeit ist ein wichtiges Element zur Bildgestaltung und ist dafür verantwortlich, wie lange das Licht beim Fotografieren auf den Sensor fällt. Die Angabe der jeweiligen Belichtungszeit erfolgt in Sekunden und kann ein Bild folgendermaßen beeinflussen:

  1. Bei Aufnahmen aus der Hand kann es dazu kommen, dass Bilder bei einer zu langen Verschlusszeit verwackeln, also unscharf werden.
  2. Möchte man bestimmte Bewegungsabläufe einfrieren, wie zum Beispiel in der Sportfotografie, muss man eine möglichst kurze Belichtungszeit wählen.

 

Als Richtwert kann man sich merken:

Die Belichtungszeit sollte nicht länger sein, als der Kehrwert der Blende. Nutzt man also Kameraobjektive mit einer Brennweite von 100mm sollte die Belichtungszeit auch nicht länger als 1/100 betragen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt sogar die nächst kürzere Belichtungszeit. Kommt es oft zu unscharfen Bildern, kann ein Grund die falsche Belichtungszeit sein.

 

Belichtungszeit einstellen – So funktioniert es

Meist verdoppelt sich mit jeder Einstellung die Verschlusszeit. Beispielsweise könnten die Optionen so aussehen: 1/125 – 1/60 – 1/30 usw. Verdoppelt man die Verschlusszeit bedeutet das, dass die Blende länger geöffnet ist und mehr Licht auf den Sensor fällt.

Auch bietet sich oft die Möglichkeit lange Verschlusszeiten einzustellen. Belichtungszeiten von 10s, 30s oder länger werden bei schlechten Lichtverhältnissen genutzt oder wenn man besondere Effekte darstellen möchte. Mit längeren Belichtungszeiten kann man Bewegungsunschärfe erreichen, was besonders in der Sportfotografie eine gewisse Dynamik erzeugt und somit Geschwindigkeit vermitteln kann.

Was die richtige Verschlusszeit ist, ist also davon abhängig, welches Ergebnis man mit seinem Bild erreichen möchte.

Einstellen kann man die Belichtungszeit je nach Kameratyp im Modus M, bei Canon zusätzlich im Modus TV und bei Nikon im Modus S. Wird der Modus auf S oder TV eingestellt, werden der Blenden- und ISO Wert von der Kamera automatisch berechnet und eingestellt.


Lange Belichtungszeiten

Belichtungszeit

Je länger die Belichtungszeit also eingestellt wird, desto unschärfer oder verwischter können bestimmte Objekte werden. Das Bild wurde mit einer Belichtungszeit von 1/10 Sekunden belichtet und zeigt deutlich, wie sich ein Bild hierdurch verändern kann. Wichtig ist bei längeren Verschlusszeiten, dass ein Stativ verwendet wird, damit die Kamera über einen sicheren Stand verfügt. Dadurch wird der Hintergrund des Bildes scharf abgebildet und der Vordergrund „verwischt“.

 

Das Zusammenspiel von Blende und Belichtungszeit

Wie bereits erwähnt besteht bei einer langen Belichtungszeit die Gefahr, dass das Bild ungewollt unscharf wird. Durch das Zusammenspiel von Blende und Belichtungszeit wird bestimmt, wie lange das Licht auf den Sensor fällt. Ist es möglich mit einer Belichtungszeit von 1/250 und Blende 5,6 zu fotografieren, ist es auch möglich die Blende auf f8 und die Belichtungszeit auf  1/125 einzustellen. Die Lichtmenge die auf den Sensor trifft bleibt bei beiden Einstellungen gleich. Mit der Einstellung der Blende ändert sich auch die Tiefenschärfe.. Mitunter sind die Kameraobjektive dafür verantwortlich, welche Blende eingestellt werden kann. Kameraobjektive mit einer Blende von f1,4 werden zum Beispiel gerne in der Portrait-Fotografie verwendet, um eine gezielte Unschärfe zu erreichen. Eine Auswahl dieser findet man im Objektiv Test.

Schärfentiefe – Was ist das?

Aber nicht nur auf die Belichtungszeit, sondern auch auf die Schärfentiefe wirkt sich die Wahl der Blende aus. Hiermit ist man in der Lage zu bestimmen, welcher Teil vom Bild scharf dargestellt werden soll. Wird die Blendenöffnung verkleinert, verschiebt sich auch die Schärfe hinter dem Fokuspunkt. Der Hintergrund wird ebenfalls schärfer.

Die Schärfentiefe wird deutlicher, je weiter das zu fotografierende Objekt hinter dem eigentlichen Fokuspunkt steht. Eine Blende mit einem Wert von f1,4 ist für eine geringe Schärfentiefe verantwortlich. Dies wird oft bei Portraits verwendet. Für Landschaftsaufnahmen verwendet man beispielsweise eine Blende f22 um möglichst alles scharf abbilden zu können.

Die Schärfentiefe ist aber ebenfalls abhängig von der Entfernung zum fotografierenden Objekt und von der Brennweite der Kameraobjektive.

 

Der Lichtwert

Der Lichtwert ist der Wert, der in Kombination aus Belichtungszeit und Blende in der Summe immer die gleiche Menge an Licht auf den Sensor fallen lässt. Im englischen wird der Lichtwert als Exposure Value (EV) bezeichnet.

Dabei entspricht der Wert 0EV einer Blende von f1 und einer Belichtungszeit von einer Sekunde. Erhöht man den Wert um 1, wird die Lichtmenge halbiert. Plus1EV würde also bei einer Blende f1 eine Belichtungszeit von ½ Sekunde bedeuten.

Möchte man nun ein Bild heller fotografieren, muss ein kleinerer EV gewählt werden.

Der Lichtwert ist ein Standard in der Fotografie was bedeutet, dass wenn man unterschiedliche Kameras mit dem selben Lichtwert verwendet, bekommt man ein Bild, welches immer gleich belichtet ist.

EV ist eine Art Standard. Fotografierst du mit verschiedenen Kameras mit demselben Lichtwert, erhältst du ein gleich belichtetes Bild.

Aber wie wird nun richtig belichtet?

Um das zu entscheiden muss man sich erst Gedanken darüber machen, was man fotografieren möchte. Das erste Bild wurde mit einer langen Verschlusszeit fotografiert, was dazu führt, dass das Wasser fließt. Bei dem zweiten Bild wurde eine kurze Verschlusszeit gewählt und das Wasser „friert“ ein.

Lichtstarkes Objektiv Lichtwert
Somit ist es möglich dieselbe Situation vollkommen anders zu gestalten und die Belichtungszeit so einzustellen, dass es seinen Vorstellungen entspricht.

Die internen Belichtungsmesser haben aber bei bestimmten Aufnahmesituationen Probleme, weshalb man sich nicht immer auf die angezeigten Werte verlassen kann. Steht beispielsweise bei einem Sonnenuntergang eine dunkle Person vor einem hellen Hintergrund, wird der Belichtungsmesser eine kurze Verschlusszeit wählen, da ihn der helle Hintergrund irritiert. So ist der Hintergrund zwar richtig belichtet, die Person aber zu dunkel. Möchte man die Person nun richtig belichten, muss man einen zusätzlichen Blitz einsetzen.

Die Langzeitbelichtung

Langzeitbelichtungen können natürlich nicht für alle Situationen verwendet werden. In dunklen Räumen oder in der Dämmerung wenn keine Bewegung stattfindet ist es möglich durch eine lange Belichtungszeit ein tolles Bild zu erschaffen. Ein Stativ ist aber immer Voraussetzung für solch ein Vorhaben. Versucht man durch einen höheren ISO-Wert aus der Hand zu fotografieren, kann es schnell zu Bildrauschen kommen. Wie oben bereits gezeigt erhält man mit verschiedenen Verschlusszeiten auch automatisch eine andere Bildwirkung.

Langzeitbelichtung am Tag

Wer tagsüber mit langen Belichtungszeiten fotografieren möchte, kommt nicht an entsprechendem Zubehör vorbei. Bei Sonnenschein kommt man selbst bei ISO 50 schnell in Bedrängnis und das Bild wird überbelichtet. Eine lange Belichtungszeit ist ohne Hilfsmittel fast unmöglich.

Durch sogenannte Graufilter kann man dies aber in den Griff bekommen. Diese werden vorne auf die Kameraobjektive geschraubt und verdunkeln das Bild, da durch den Filter weniger Licht auf den Sensor fallen kann. Somit kann eine längere Verschlusszeit gewählt werden. Graufilter sind in verschiedenen Stärken oder als Set erhältlich und müssen auf den Durchmesser der Kameraobjektive abgestimmt sein. Verfügt man über mehrere Kameraobjektive kann man auch das Gewinde des größten Objektivs aus dem Objektiv Test wählen und mittels Adapterringe den Graufilter auf weitere Objektive mit einem kleineren Durchmesser verwenden. Natürlich muss die Kamera auch die manuelle Einstellung der Belichtungszeit zulassen.

Welche Ausrüstung wird für die Langzeitbelichtung benötigt?

Ein stabiles Stativ ist auf jeden Fall erforderlich um erfolgreich die Langzeitbelichtung durchzuführen. Hierbei gilt darauf zu achten: desto stabiler das Stativ ist, desto geringer ist auch die Gefahr, dass das Bild ungewollt verwackelt. Aber auch ein Kirschkernkissen kann bereits für einen sicheren Halt beim Fotografieren sorgen.

Auch wenn der Fernauslöser nicht unbedingt notwendig ist, erleichtert er die Arbeit. Hierdurch kann es nicht zu Verwacklungen beim Auslösen der Kamera kommen.

Canon Objektive

Belichtungszeit 1/3s

Objektiv Test

Belichtungszeit 1/200s

Lichtstarkes Objektiv

Mit lichtstarken Kameraobjektiven aus dem Objektiv Test ist es möglich auch bei schlechten Lichtverhältnissen kurze Belichtungszeiten zu wählen, ohne einen Blitz einsetzen zu müssen. Diese sind besonders beliebt um mit „Available Light“ (natürlichem Licht) fotografieren zu können. Hierdurch kann das Bildrauschen reduziert werden, da der ISO-Wert nicht so hoch gewählt werden muss. Aber auch um den Hintergrund mittels einer sanften Unschärfe verschwinden zu lassen, werden die Objektive aus dem Objektiv Test gerne verwendet.

Dies wird häufig bei Nahaufnahmen oder in der Portraitfotografie verwendet, damit das zu fotografierende Objekt sich vom Hintergrund absetzt. Ein weiteres Qualitätsmerkmal bei lichtstarken Kameraobjektiven ist die Anzahl der Lamellen. Je mehr Lamellen verbaut wurden, desto kreisähnlicher ist auch die Blendenöffnung.

Eine große Blende ist ebenfalls dafür verantwortlich, dass die Verschlusszeiten verkürzt werden können und somit die Gefahr von Verwacklungen verringert wird.

Lichtstarke Kameraobjektive ermöglichen also mehr Kreativität. Die Bezeichnung ist aber für Laien meist irreführend. Eine große Blende wird durch einen kleinen Wert angezeigt. Als lichtstarke Kameraobjektive werden Objektive mit Werten von 1:0,9 bis 1:2,8 bezeichnet. Superteleobjektive gelten aber bereits bei Lichtstärken von 1:4 bis 1:5,6 als lichtstark.

Die wichtigsten Faktoren bei der Qualität eines Fotos sind der Prozessor und der Sensor der Kamera und das verwendete Objektiv.

Die Vorteile von lichtstarken Kameraobjektiven sind zum Beispiel:

  • bei schlechten Licht können kürzere Verschlusszeiten gewählt werden
  • man kann mit der Schärfentiefe spielen
  • Available Light Fotografie
  • In der Sportfotografie können kürzere Belichtungszeiten gewählt werden.

Zu den Nachteilen gehören:

  • meist sind lichtstarke Kameraobjektive deutlich teurer
  • größere Filterdurchmesser
  • exaktes Fokussieren bei Offenblende wichtig.


Ähnliche Beiträge


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*