Portraitfotografie – 5 Tipps für perfekte Portraitfotos

Heutzutage ist fast jeder in Besitz einer Kamera, sei es auch nur die im Handy. Deshalb wird es immer beliebter Fotos von sich oder von seinen Mitmenschen zu machen. Gerade viele Anfänger unter den Hobby-Fotografen fragen sich deshalb, “Wie mache ich tolle Portraitfotos?“ Für ein gelungenes Portraitfoto gibt es mehrere Faktoren, die zu beachten sind. Welche das sind und passende Tipps dazu, möchten wir dazu vorstellen.

Was ist Portraitfotografie? 

Die Portraitfotografie stellt das Model in den Mittelpunkt. Dabei spielt es keine Rolle, ob nur das Gesicht bzw. ein Teil des Gesichts oder der gesamte Körper des Models aufgenommen werden. Je nach Geschmack kann der Fokus unterschiedlich gesetzt werden und so bietet die Portraitfotografie sehr viele Möglichkeiten um neues auszuprobieren. Eine der grössten Schwierigkeiten der Portraitfotografie ist der Umgang mit dem Model. Anders als bei Landschafts- oder Architekturfotografie, ist der Mensch ein Unsicherheitsrisiko, lässt aber dafür viel Spielraum für neue Ideen. Denn jeder Mensch bringt eine eigene Geschichte mit, die es gilt mit der Kamera einzufangen.

Die richtige Kamera

Ganz wichtig für das perfekte Portraitfoto ist natürlich die richtige Kamera. Obwohl inzwischen schon Smartphones eine Portraitfunktion haben, kommt man für wirklich hochwertige Bilder nicht an einer Spiegelreflexkamera vorbei. Beim Kauf  ist es natürlich nicht ganz einfach, sich für eine der vielen zu entscheiden. Bei der riesigen Auswahl kann man schnell den Überblick verlieren. Die Entscheidung soll auch nicht überstürzt werden, denn die Anschaffung ist ja meist mit hohen Kosten verbunden.

Neben der Kamera ist die Wahl des Objektivs wichtig. Hier sollte auf keinen Fall ein Weitwinkelobjektiv verwendet werden, denn das verzieht das Portrait. Wer eine Kamera mit Wechselobjektiven hat, greift am besten zu Festbrennweiten im leichten Telebereich. Die Brennweite des Objektiv sollte optimalerweise zwischen 80 und 120mm liegen, denn Objektive mit kurzer Brennweite, wie es unter anderen auch bei Smartphones der Fall ist, verfälschen oftmals die Proportionen der Bilder. Aber auch mit Makroobjektiven wie beispielsweise dem Canon 100mm Macro können klasse Portraitfotos geschossen werden.

5 Tipps für die perfekte Portraitfotografie

1. Die richtige Location

   Das Model steht bei der Portraitfotografie zwar im Mittelpunkt, allerdings ist der Hintergrund wichtig um die richtige Stimmung zu verleihen. Für ein tolles Portraitfoto braucht man kein Fotostudio. Am Stadtrand finden sich viele verlassene Fabriken, die offenliegenden Backstein, Graffitis und alte Stahlkonstruktionen haben und somit einen spannenden Hintergrund abgeben. Wer eher auf dem Land zuhause ist kann auch in der Natur tolle Hintergründe finden. Gerade Schneelandschaften oder Herbstlaub eignen sich sehr gut.

2. Das richtige Licht

   Werden Portraits ausserhalb des Studios aufgenommen ist es wichtig auf die Lichtverhältnisse zu achten. Es eignen sich besonders die Morgen- und die Abendstunden, da zur Mittagszeit das Licht sehr grell ist und unschöne Schatten im Gesicht des Models entstehen. Harte Schatten und Kontraste lassen sich vermeiden in dem man im Schatten fotografiert. Dort ist das Licht gleichmässig, was bei Portraits vorteilhaft ist. Ebenfalls eine gute Idee ist, gegen die Sonne zu fotografieren. Das Gesicht des Models ist so gleichmäßig ausgeleuchtet und er oder sie muss die Augen nicht zukneifen. Als weiterer positiver Effekt trägt das Model durch diese Methode eine Lichtkrone und der Hintergrund ist verschwommen.

3. Tiefenschärfe

   Experimentiere mit der Tiefenschärfe, denn ein verschwommener Hintergrund rückt dein Modell ins Zentrum. Der spätere Betrachter deines Bildes verliert sich nicht in unwesentlichen Elementen, die auf dem Foto zu sehen sind. Scharfstellen solltest du immer auf den Augen des Modells, sie sind das Zentrum. Der Rest des Models sollte auch noch gut zu erkennen und alles rundherum sollte leicht bis stark verschwommen sein – Je nach Abstand zum Model. Diesen Effekt erhältst du indem du mit der Blendenöffnung, Entfernung zum Model und der Brennweite experimentierst.

4. Natürliche Posen

   Für viele, die nicht geübt sind, ist es nicht einfach sich vor der Kamera natürlich zu bewegen. Die Fotos wirken dann meist gestellt und unnatürlich. Im freien Raum zu stehen und direkt in die Kamera zu sehen ist für viele sehr unangenehm. Um eine natürliche Pose zu finden, helfen Dinge wie Geländer, um sich abzustützen. Natürlicher wirken Bilder auch, wenn das Model nicht in die Kamera schaut. Eine weitere Möglichkeit um natürliche Bewegung ins Bild zu bringen ist, das Model im Gehen zu fotografieren.

5. Perspektive wechseln

   Auch als Fotograf sollte man in Bewegung bleiben und immer neue Perspektiven suchen. Hier hilft es Mut zu beweisen und hin- und wieder etwas Neues auszuprobieren. Mal in die Knie gehen oder auf den Boden legen, mal auf eine Leiter steigen und von oben fotografieren. Fotografierst du von unten, wirken Personen oft größer und dominanter. Wählst du eine Perspektive von oben herab, erhältst du genau die entgegengesetzte Wirkung. Beobachte das Umfeld und mache dir auch spontane Situationen zu nutze. Aus neuen Perspektiven entstehen ganz neue Fotos, die ganz neue Emotionen wecken.

Fazit – So gelingen dir einzigartige Portraitfotos

Zusammengefasst kann man sagen, bei der Portraitfotografie steht das Model im Mittelpunkt. Entsprechend werden alle Faktoren darauf ausgerichtet das Model im richtigen Licht darzustellen. Es sollte eine Kamera gewählt werden, die es einem erlaubt mit der Tiefenschärfe zu experimentieren, so dass der Hintergrund verschwimmt und das Model scharf ist. Weiterhin sollte der Hintergrund und die Perspektive so gewählt sein, dass die Persönlichkeit des Models unterstrichen wird. Außerdem spielt das Licht in der Portraitfotografie eine große Rolle. Das Gesicht des Models sollte immer gleichmäßig ausgeleuchtet sein. Wer diese Tipps befolgt, kann mit super Portraitfotos rechnen.