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Die Blende

Blende

 

Um ein Foto kreativ zu gestalten, gehört das Blendeneinstellen der Kameraobjektive zu den wichtigsten Faktoren. Sie bestimmt nicht nur wieviel Licht auf den Sensor fällt, sondern beeinflusst zudem die Schärfentiefe. Im folgenden Artikel wird erklärt, welche Einstellungen für welche Situationen empfehlenswert sind und wie die Blendeneinstellung der Kamera Einfluss auf die anderen Faktoren hat.

Was bedeutet eigentlich Blende?

Die Öffnung der Kameraobjektive bezeichnet man als Blende. Diese regelt wie weit das verwendete Objektiv geöffnet ist und damit auch, wie viel Licht auf den Sensor trifft.

Zu beachten ist: Je größer die Blendenzahl ist, desto kleiner ist die Öffnung.

Spricht man von der Blendenzahl werden Zahlen wie f1.4, f2 oder f8 verwendet. Das f stammt aus dem englischen und bedeutet „Focal Length“. Hiermit ist das Verhältnis zwischen Blendenöffnung und Brennweite gemeint.

Blende einstellen

Die Blende einstellen

Die Öffnung der Blende kann man bei einer DSLR auch manuell einstellen und so Einfluss auf die Blendenöffnung nehmen. Das Wahlrad wird dazu je nach Kameramodell entweder auf M, AV oder A gestellt. Sobald der Modus eingestellt ist, kann am Kameraobjektiv oder an der Kamera selbst die Blende nach den eigenen Wünschen angepasst werden.

 

Wichtiges zur Schärfentiefe (Tiefenschärfe)

Aber die Einstellung der Blende ist nicht nur dafür verantwortlich, wie viel Licht auf den Sensor fällt, sondern hat auch Einfluss auf die Schärfentiefe. Hiermit kann man festlegen, welcher Teil vom Bild scharf und welcher unscharf dargestellt werden soll. Besonders gerne wird dies bei der Produkt- oder Portraitfotografie eingesetzt. Das eigentliche Motiv wird hier scharf dargestellt und der Hintergrund wirkt verschwommen. Dies erreicht man mit der Blendenzahl. Mit der Blendeneinstellung kann man also auch bestimmen, wie viel von dem Foto scharf gestellt werden soll.

Generell kann man festhalten:
Je weiter die Blende geöffnet wird, desto mehr Unschärfe wird erzeugt. Schließt man sie bekommt man im Gegenzug mehr Schärfentiefe. Testen kann man das ganz einfach, indem man bei gleicher Brennweite mal verschiedene Fotos mit einer anderen Blendeneinstellung fotografiert. Dadurch erhält das Bild immer wieder eine ganz neue Wirkung und man kann das Bild immer neu gestalten.

Belichtung und Blende

Natürlich hat die Auswahl der Blende auch eine Auswirkung auf die Belichtung des Fotos. Fotografiert man mit geschlossener Blende kann es je nach Lichtsituation dazu führen, dass das Bild unterbelichtet, also zu dunkel ist. Damit das Bild bei geschlossener Blende trotzdem richtig belichtet werden kann, müssen andere Faktoren hier eingreifen. Dies wird durch eine länger Verschlusszeit oder einen höheren ISO-Wert erreicht. Daher sind Objektive deren Blende weit geöffnet werden können besonders beliebt.

Vorallem Festbrennweiten eignen sich für von ihrer Bauweise her besonders gut, dass hier Offenblenden verwendet werden können. Werte von 1.8 oder 1.2 sind problemlos möglich. Im Objektiv Test findet man ebenfalls lichtstarke Kameraobjektive.

Blende, Brennweite und Abstand zum Motiv

Aber nicht nur die Blende hat Einfluss auf die Schärfentiefe, sondern auch die Brennweite und der Abstand zum Objekt, welches fotografiert werden soll. Je größer die Brennweite ist, desto mehr beeinflusst die verwendete Blende auch den Bereich der Schärfentiefe. Dieser Effekt kann noch vergrößert werden, wenn man das Objekt weiter oder näher fotografiert.

Merken sollte man sich also:
Je kleiner die Blendenzahl ist, desto mehr Licht kann auf den Sensor der Kamera fallen.

Abblenden

Spricht man vom Abblenden, wird die Blendenzahl erhöht. Allerdings sollte man nicht unbedingt die größte oder kleinste Blende der Kameraobjektive verwenden, da hier oft die Schärfe des Objektivs am schwächsten ist. Wer als ein f1.8 Objektiv besitz sollte lieber mit der Blende f2.8 fotografieren. Dadurch verbessert sich die Abbildungsqualität.

Die Blendenzahlen

Die meisten der Kameraobjektive aus dem Objektiv Test haben vorne auf dem Objektiv Zahlen aufgedruckt. Die Zahlen die hinter dem Buchstaben f stehen sagen aus, wie viel Licht am Ende auf den Sensor fallen kann. Die Blendenzahl ist also die Öffnung des Objektivs in Bezug zur Brennweite.

Wie bereits angemerkt bedeutet ein großer Blendenwert wie zum Beispiel f22, dass die Blendenöffnung kleiner wird und weniger Licht auf den Sensor fallen kann.

Die Blendenstufe

Durch das ändern der Blendenstufe ändert sich die Größe der Blende, so dass sie mehr oder weniger Licht auf den Sensor fallen lässt. Dies kann man aber weder an den Objektiven noch an der Kamera beliebig einstellen. Kleinste Unterschiede in der Einstellung würde der Sensor nämlich überhaupt nicht registrieren. Stellt man die Blendenstufe am Objektiv ein, so rastet diese bei jeder Blendenstufe ein.

Die Blendenreihen in ganzen Stufen lauten: 1 – 1.4 – 2 – 2.8 – 4 – 5.6 – 8 – 11 …..

Blendenwert

Blende f/1,8

lange Belichtungszeit

Blende f/9

Belichtungszeit

Die Bildhelligkeit kann aber auch durch die Belichtungszeit gesteuert werden. Die Belichtungszeit ist abhängig von der Blende, dem ISO-Wert und der Helligkeit des Objekts. Wählt man allerdings eine zu lange Verschlusszeit ohne Stativ, kann dies zu Verwacklungen führen. Die Steuerung der Belichtungszeit erfolgt je nach Kameratyp mechanisch oder elektronisch. Angegeben wird diese Zeit in Sekunden, hundertstel Sekunden oder sogar tausendstel Sekunden. Eine kürzere Belichtungszeit kann so mit einer größeren Blende ausgeglichen werden. Aber auch durch die Erhöhung des ISO-Wertes kann die Belichtungszeit verkürzt werden. Aber die Qualität der Kameraobjektive spielt hier eine wesentliche Rolle. Im Objektiv Test werden einige Objektive vorgestellt.

Die Beugungsunschärfe

Hiermit ist die Schärfenminderung gemeint, die durch eine kleine Blendenöffnung verursacht wird. Das Licht wird in den Kameraobjektiven nicht nur durch sie Prismen und die Linsen abgelenkt, sondern auch durch die mechanischen Teile. Dadurch trifft das Licht nicht sofort auf den Sensor, sondern verteilt sich über den Sensor. Bei kleinen Blendenöffnungen ist der Effekt übrigens am deutlichsten zu erkennen.

Hier sollte man sein Objektiv einfach einmal testen, denn die Unterschiede sind recht groß. In erster Linie wird die Beugungsunschärfe vom Abbildungsmaßstab und von der Blende bestimmt.

Wann bekommt man ein scharfes Bild?

Aufgrund der Beugungsunschärfe kann man auch nicht davon ausgehen, dass man je weiter abgeblendet wird, ein schärferes Bild bekommt. Folgendes sollte man sich über den Zusammenhang zwischen Schärfentiefe, Bildschärfe und Abbildungsfehler merken:

  • Bei einer offenen Blende von etwa f2.0 oder f2.8 ist die Schärfentiefe gering. Hierbei wird nur ein kleiner Teil des Bildes scharf abgebildet. Dabei kommt es nur zur geringen Beugungsunschärfe, wobei die chromatischen Abberationen oder Verzeichnungen am größten sind.
  • Wird die Blende weiter geschlossen auf f16 oder f22 kommt es zu einer hohen Schärfentiefe und das ganze Bild wird scharf abgebildet. Dadurch verringern sich zwar die Abbildungsfehler, aber die Beugungsunschärfe wird höher.

Was ist die optimale Blende?

Mit welcher Blende sollte man denn nun am besten fotografieren? Eine pauschale Antwort kann man hierauf nicht geben. Egal für welche man sich am Ende entscheidet, es bleibt immer ein Kompromiss zwischen Beugungsunschärfe und Tiefenschärfe. Ein Kompromiss sind Blenden zwischen f8 und f11. Hier bekommt man eine gute Tiefenschärfe und die Beugungsunschärfe ist noch gering.



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