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Die Brennweite – Zoomobjektiv oder Festbrennweite?

Brennweite Kamera

 

Die Brennweite wird bei Kameraobjektiven immer in Millimetern angegeben und bedeutet fachspezifisch, die Entfernung zwischen einer Linse und ihrem Brennpunkt. Das sollte man aber nicht mehr so streng sehen, da es mittlerweile Objektive gibt, die mit beweglichen Linsengruppen ausgestattet sind und deshalb ihre Brennweite verändern können ohne dass dies dabei Einfluss auf die Baulänge hat. Um dabei eine gewisse Vergleichbarkeit bei verschiedenen Sensorformaten zu ermöglichen (APS-C und Vollformat), wird die Brennweite eines Objektivs immer auf das Kleinbild mit 24x36mm und damit dem Vollformatsensor bezogen.

Der Brennpunkt hingegen ist der Punkt, wo parallele Lichtstrahlen von der Linse auf einen Fleck gebündelt/fokussiert werden. Die meisten kennen ihn von kleinen Experimenten aus Kindertagen. Nimmt man nämlich das Licht der Sonne und bündelt es mit einer Linse auf einen Punkt (Brennpunkt) kann man damit z.B. Papier entzünden. Daher kommt der Begriff Brennpunkt.

Brennweite

Die Brennweite nimmt immer aktiv an der Gestaltung einer Aufnahme teil. Mit ihr werden der Bildausschnitt und damit auch der Bildwinkel eingestellt.

Merke:
Je größer die Brennweite gewählt wird, desto kleiner ist der Bildausschnitt und damit auch der Bildwinkel. Danach verändert sie bei gleichbleibendem Standort lediglich den oben genannten Bildwinkel und nicht die Perspektive des Fotografen.

Brennweitenvergleich

 

18mm objektiv

18mm

50mm objektiv

50mm

85mm objektiv

85mm

135mm objektiv

135mm

 

Brennweite und Perspektive

Die Perspektive verändert sich nur mit wechselndem Standort. Verändert man nur die Brennweite am Objektiv, hat dies keine Auswirkung auf die Perspektive, sondern lediglich auf den Bildausschnitt. Das Verhältnis vom Vorder- zum Hintergrund bleibt dabei gleich. Verändert man dagegen den Abstand zum gewünschten Objekt und hält dabei die Größe von diesem auf dem Bild konstant, so ändert sie die Perspektive maßgeblich.

 

Brennweite Objektiv

Perspektive bei 18mm

Brennweitenvergleich

Perspektive bei 135mm

 

Objektivarten

Bezogen auf das Vollformat von 24x36mm bezeichnet man ein 50mm Kameraobjektiv als Normalobjektiv, weil es dem Blickwinkel unseres Auges am ehesten entspricht (ca. 46°). Dies hat zu Folge, dass man im einfachsten Sinne Objektive unterhalb von 50mm als Weitwinkelobjektive und Objektive über 50mm als Teleobjektive bezeichnet.  Selbstverständlich sind diese beiden Arten auch noch unterteilt. Bei unter 20mm Brennweite spricht man von Ultraweitwinkel Objektiven und ab 300mm von Superteleobjektiven. Sie besitzen  spezielle Eigenschaften, die der menschlichen Sehweise nicht mehr entsprechen. Wie man Anhand der Tabelle sehen kann, gelten diese Regelungen bei Kameras mit einem APS-C Sensor nur bedingt, da diese durch den Cropfaktor von 1,6 und der dadurch längeren Brennweite einen anderen Bildwinkel aufweisen.

Brennweite in mm Bildwinkel APS-C Format Bildwinkel Vollformat
10 106,5° 130,4°
20 67,6° 94,5°
30 48,1° 71,6°
50 30° 46,8°
80 19° 30,3°
100 15,3° 24,4°
200 7,7° 12,4°
300 5,1° 8,2°
1000 1,5° 2,5°
Ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite wie zb. dem Sigma 10-20 mm F3,5  zeigt demnach einen sehr großen Bildausschnitt und gehört damit zu der Familie der Weitwinkelobjektive. Solch ein Objektiv wird in der Digitalfotografie verwendet, wenn auf kurzer Distanz ein großes oder breitflächiges Motiv abgebildet werden soll.

Betrachtet man lediglich die Brennweite gibt es im Prinzip nur 2 Arten von Objektiven. So gibt es Objektive mit einer festen Brennweite (Festbrennweitenobjektive) und Objektive mit einer variablen Brennweite (Zoomobjektive).

Festbrennweitenobjektiv

Bei Kameraobjektiven mit einer Festbrennweite, wie beispielsweise dem Sigma 20mm F1,4 DG HSM Objektiv, erhält man immer denselben Bildwinkel. Vorteilhaft ist dabei, dass so ein Objektiv auf eine fixe Brennweite entwickelt und optimiert ist und so oft eine bessere Bildqualität erzeugen kann. Um einen anderen Bildwinkel bei dieser Art von Objektiv zu erhalten muss der Fotograf allerdings selbst tätig werden und sich näher zum oder weiter weg vom Motiv bewegen.

Festbrennweiten eignen sich am besten, wenn die Bildqualität und die Lichtstärke im Vordergrund steht. Besonders im Brennweitenbereich von 50mm gibt es eine Vielzahl an qualitativ hochwertigen Objektiven zu günstigen Preisen wie z.B. das Canon 50mm 1.8 oder das Nikkon 50mm 1.4.

Zoomobjektiv

Bei einem Zoomobjektiv hat man Zugriff auf variable Brennweiten und ist dadurch wesentlich flexibler. Der Bildwinkel wird durch bloßes drehen am Zoomring bestimmt, was das Wechseln des Standortes bei gleichbleibender Perspektive überflüssig macht. Oft kommen diese Objektive aber nicht an die Bildqualität von Festbrennweiten ran und fördern die Faulheit mancher Hobbyfotografen.

Zoomobjektive sind besonders beliebt aufgrund ihrer flexiblen und komfortablen Anwendung. In unserem Objektiv Test konnten wir bereits einige Zoomobjektive testen. Darunter beispielsweise das Canon 18-135mm oder das Tamron 70-300mm.

Modell Brennweitemax. Blende(F)min. Blende(F)Bildstabilisator
1 Tamron 18-270mm F/3,5-6,3 Di II VC PZD Objektiv (62mm Filtergewinde) für Canon - Tamron 18-270 mm F/3,5-6,3 Di II VC PZD
18-270mm3,5-6,322-40Zum TestPreis prüfen
2 Sigma 17-70 mm f2,8-4,0 Objektiv (DC, Makro, OS, HSM, 72 mm Filtergewinde) für Canon Objektivbajonett - Sigma 17-70 mm f2,8-4,0 DC, Makro, OS, HSM
17-70mm2,8-4,022Zum TestPreis prüfen

Zusammenhang Brennweite und Tiefenschärfe

Die Brennweite hat zusätzlich noch eine starke Auswirkung auf die Tiefenschärfe. Bei bewusster Arbeit mit der Tiefenschärfe benötigt man ein Kameraobjektiv mit einer Brennweite von mindestens 50mm – auf das Vollformat bezogen. Nimmt man hingegen ein Objektiv mit kürzeren Brennweiten erstreckt sich die Tiefenschärfe, trotz weitgeöffneter Blende, über einen großen Bereich. Bei Superweitwinkelobjektiven, sprich bei Objektiven deren Brennweite unter 20mm liegt, reicht die Tiefenschärfe auch bei offener Blende, von vorne bis hinten. Das sogenannte Freistellen ist in diesem Brennweitenbereich nicht mehr möglich.

Fazit

Die Brennweite ist ein wichtiger Bestandteil in der Welt der Fotografie. Sie bestimmt Bildwinkel und Bildausschnitt. Zusätzlich trägt sie maßgeblich zur Gestaltung des Bildes oder der Aufnahme bei und ermöglicht dem Fotografen auch ohne einen Marathon zu laufen Objekte formatfüllender zu fotografieren. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich das entsprechende Objektiv.

 



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