Beschreibung

Erster Eindruck des Sigma 150 – 600mm Contemporary 5 – 6,3 DG OS HSM
Sigma erschloss 2015 mit seinen beiden 150 – 600mm Objektiven den Markt für Objektive in der 600er-Brennweite auch in niedrigeren Preisregionen. Neben der teureren und schwereren Sport-Version ist das 150 – 600mm / 5 – 6,3 DG OS HSM Contemporary mit einem aktuellen Marktpreis von knapp über 800€ etwas günstiger. Dadurch wird es gerade für ambitionierte Hobbyfotografen interessant, die noch nach einer guten Erweiterung ihrer Ausrüstung im höheren Brennweitenbereich suchen oder bei denen kleinere Brennweiten an ihre Grenzen stoßen. Wie häufig bei Objektiven von Sigma ist auch das 150-600 für Canon, Nikon und Sigma erhältlich.
Highlights
- Tele-Zoom Objektiv mit großem Brennweitenbereich
- Spezielle Versiegelung schützt vor Wasser und Staubablagerungen
- Eignet sich hervorragend für Nacht- und Tierfotografie
- Ausgezeichnete Verarbeitung und Handhabung
- Ein nochmal verbesserter Bildstabilisator Algorithmus
Einsatzbereich
Als Teleobjektiv im hohen Brennweitenbereich ist das Sigma 150-600mm DG OS HSM Contemporary vielfältig einsetzbar. Ob ruhigere Naturshootings, actiongeladene Tieraufnahmen oder sogar spektakuläre Fotografien der Mondoberfläche bei Nacht – dieses Objektiv ist das richtige Werkzeug dafür. Mit der hohen Maximalbrennweite von 600mm eignet es sich besonders für Vögel oder andere eher schreckhafte Motive. Als Zoomobjektiv bietet es außerdem eine große Flexbilität in den Einsatzgebieten und der Gestaltung des Bildausschnittes. Durch die hohe Brennweite ist dabei der Einsatz eines Stativs immer empfehlenswert. Insbesondere bei schwierigeren Lichtverhältnissen.
Technische Daten (Quelle: www.sigma-foto.de)
Hersteller |
Sigma |
Modell |
150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary |
Brennweitenbereich [KB] |
150-600mm (an APS-C 240-960mm) |
Größte Blende WW/Tele |
5-6,3 |
Kleinste Blende |
22 |
Objektivbau |
14 Gruppen / 20 Elemente |
Autofokus-Bereich nah/fern |
2,80m – ∞ |
Filtergröße |
95 mm |
Fokusantrieb |
Ultraschallmotor (HSM) |
Bildstabilisator |
ja |
Sensorgröße |
APS-C/Vollformat |
Spritzwasserfest |
ja |
Abmessungen (Länge/Durchmesser) |
260 / 105 mm |
Gewicht |
Ca. 1930 g |
Anschlüsse für |
Canon EF-Mount, Nikon F-Mount, SIGMA SA-Mount |
Fertigungsqualität und Handhabung
Gleich auf den ersten Blick weiß dieses Objektiv zu überzeugen. Es handelt sich zwar um ein Kunststoffgehäuse, dafür ist es aber sauber und hochwertig verarbeitet. Mit seinen 1.930g ist das Sigma für ein Objektiv in der 600er-Brennweite dadurch in einem durchaus ertragbaren Gewichtsbereich. Zusätzlich dazu ist das Bajonett aus robustem Messing gefertigt und sehr stabil. Außerdem können Filter mit einem Durchmesser von 95mm mit diesem Objektiv genutzt werden – leider kann das für preisbewusste Fotografen ein Minuspunkt sein, denn Filter in solchen Größen sind meist nicht mehr unbedingt günstig.
Wie üblich bei Sigma sind im Lieferumfang Objektivköcher, Streulichtblende und Stativschelle enthalten. Zudem kann das Objektiv zum Transport in der niedrigsten Zoomstufe kompakt arretiert werden. Allerdings ist dies tatsächlich nur zum Verstauen relevant, denn auch ohne diese Feststellung sackt der Tubus in keiner Position ab – auch hier zeigt sich die hervorragende Qualität der Verarbeitung.
Das Sigma 150-600mm Contemporary ist nach Herstellerangaben spritzwassergeschützt und verfügt über einen Dichtungsring am Bajonett, demgegenüber sind im Inneren im Gegensatz zur teureren Sport-Version keine Ringe verbaut – bei sehr staubigen Umgebungen ist also eventuell Vorsicht geboten. Aus diesem Grund muss an dieser Stelle ein kleiner Minuspunkt für den Fokusring vergeben werden. Im Kontrast zum griffigen Zoomring ist dieser relativ schmal und daher weniger einfach zu bedienen. Einerseits ist eine präzise Fokussierung so zwar noch problemlos möglich, andererseits wird sie so aber schwerer als nötig.
Bildqualität
Bekanntermaßen gilt bei Zoomobjektiven häufig, dass die Bildqualität im mittleren Brennweitenbereich am überzeugendsten ist. Wer das Sigma 150 – 600 mm in der Praxis testet merkt davon aber erst einmal nicht viel, denn das Objektiv liefert auf allen Zoomstufen durchgehend absolut überzeugende und scharfe Bilder. Weiterhin gilt dies in allen Bereichen bereits bei Offenblende – beeindruckend. Dementgegen stellt man am Computer im 100%-Zoom dann doch einen leichten Abfall der Schärfe im höheren Brennweitenbereich fest. Dennoch bleiben die Ergebnisse auch im engeren Objektiv Test brauchbar und ohne Vergrößerung ist die Veränderung nicht zu erkennen. Lediglich leichte kissenförmige Verzeichnungen sind mit genauer Analyse sichtbar. Diese können aber in der Nachbearbeitung schnell korrigiert werden und sind ohne genaue Prüfung ebenfalls nicht festzustellen.
Auch Chromatische Aberrationen treten nur minimal auf und sind in der Praxis kaum relevant. Insgesamt lässt sich zur Bildqualität also nicht viel mehr feststellen, als dass das Sigma in allen Bereichen zu überzeugen weiß. Dabei lassen sich keine großen Unterschiede zu teureren Alternativen feststellen.
Einen Wermutstropfen bildet lediglich der Nahbereich. Zwar liefert das Objektiv im Bezug auf die Abbildungsleistung bis zur Naheinstellgrenze sehr gute Ergebnisse, diese liegt allerdings bei ganzen 2,8 Metern. Diesen Platz hat man in der Praxis bei manchen Motiven nicht oder muss den optimalen Blickwinkel dafür verändern. Dies ist an einem sonst großartigen Objektiv schade. Dafür ist der Abbildungsmaßstab für die meisten Anwendungen in Orndung, denn Motive mit 11cm (APS-C) bzw. 18 cm (Vollformat) werden komplett formatfüllend dargestellt. Allerdings lohnt sich bei noch kleineren Motiven eher der Griff zu dedizierten Makroobjektiven, für größere Insekten ist das Sigma 150-600mm Contemporary aber durchaus zu gebrauchen.

Fokussierung und Stabilisator
Dank des Ultraschallmotors braucht sich das Sigma im Bereich Autofokus nicht vor der teureren Konkurrenz zu verstecken. Denn dieser ist präzise, treffsicher und leise. Auch in der Geschwindigkeit steht er anderen Objektiven in nichts nach – selbst schnelle Motive können damit problemlos eingefangen werden. Gerade bei hohen Brennweiten ist der Einsatz eines Stativs natürlich immer zu empfehlen – wenn man dann aber doch einmal aus der Hand fotografiert, ist der optische Stabilisator eine gute Unterstützung. Im Idealfall reduziert er die benötigte Belichtungszeit um bis zu 3,5 Blendenstufen, was in der Praxis einen deutlichen Unterschied machen kann. Dadurch kann die Belichtungszeit von 1/600 bis auf 1/80 reduziert werden.
Leider erreicht er die optimale Reduktion nur durch manuelle Konfiguration – was allerdings nur mit dem extern erhältlichen Sigma-USB-Dock realisierbar ist. Es ist schade, dass ein externes Gerät für die bestmögliche Einstellung notwendig ist. Hier wäre eine andere Lösung sicher schöner gewesen. Da das USB-Dock aber an vielen Sigma-Objektiven für verschiedene Zwecke genutzt werden kann, ist das verschmerzbar.

Vor-und Nachteile des Sigma 150-600mm Contemporary
Vorteile
Nachteile
Fazit des Sigma 150-600mm Contemporary
Trotz einiger kleinen Schwächen weiß das Sigma 150 – 600 vor allem in seinen Kerneinsatzgebieten zu überzeugen. Eine durchweg gute Bildqualität in Kombination mit einem flinken, sicheren Autofokus zeichnen dieses Objektiv aus. Wer also bereits eine andere Lösung für den Nahbereich gefunden hat oder seinen Schwerpunkt klar auf Distanz zum Motiv legt, kann mit dem Sigma 150 –600 nicht viel falsch machen. Gerade für Wildtier- und Vogelfotografen ist es sicherlich interessant. Besonders im Hinblick auf den aktuellen Preis von ca. 820€ lohnt sich diese Ergänzung für den Fotorucksack. Damit wird das Sigma 150 – 600 / 5 – 6,3 DG OS HSM Contemporary zu einer sicheren Investition.
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