Beschreibung
Erster Eindruck des Sigma 17-50mm F2.8 EX DC OS HSM
Mit dem Sigma 17-50 2.8 EX DC OS HSM bringt Sigma ein bezahlbares Standardzoom für APS-C Kameras auf den Markt. Dabei zeichnet es sich besonders durch seine durchgängig hohe Lichtstärke von F2,8 und den klassischen Zoombereich von 17-50mm aus, was das Objektiv insgesamt zu einer flexiblen Alltagslinse macht. Es ist für APS-C Kameras von Sigma, Sony, Canon und Nikon erhältlich. Durch den aktuellen Kaufpreis von etwas unter 300€ ist es besonders für Einsteiger oder als Zweitobjektiv interessant.
Highlights:
- Durchgängig gute Lichtstärke
- Hochwertige Verarbeitung
- Starke Performance bei Gegenlicht
- Geringe Naheinstellgrenze von 22cm
- Klasse Allrounder
Einsatzbereich
Die meisten Fotografen werden damit angefangen haben: Ein Kit-Objektiv mit einer Brennweite von ca. 18-50mm (mit ein paar Abweichungen nach oben oder unten). Früher oder später haben die meisten diese dann gegen andere, hochwertigere Linsen eingetauscht. Nichtsdestoweniger weiß man, dass dieser Brennweitenbereich gerade deshalb bei Einsteigerlinsen genutzt wird, weil er unglaublich vielseitig ist. Von beeindruckenden Landschaftsaufnahmen über Stillleben bis hin zu Portraits – mit dieser Brennweite ist das alles möglich. Genau diese Flexibilität kombiniert das Sigma 17-50 2.8 mit einer durchgängig guten Lichtstärke und einem fairen Preis. Ob man also einfach einen flexiblen Allrounder zusätzlich zu bestehenden Festbrennweiten oder ein Upgrade zum Kit-Objektiv sucht, das 17-50mm ist in beiden Fällen eine gute Option.
Technische Daten (Quelle: www.sigma-foto.de)
Hersteller |
Sigma |
Modell |
17-50mm F2,8 EX DC OS HSM |
Brennweitenbereich [KB] |
17-50mm (an APS-C 27-80mm) |
Größte Blende WW/Tele |
2,8 |
Kleinste Blende |
22 |
Objektivbau |
13 Gruppen / 17 Elemente |
Autofokus-Bereich nah/fern |
0,28m – ∞ |
Filtergröße |
77 mm |
Fokusantrieb |
Ultraschallmotor (HSM) |
Bildstabilisator |
ja |
Sensorgröße |
APS-C |
Spritzwasserfest |
nein |
Abmessungen (Länge/Durchmesser) |
92 / 84 mm |
Gewicht |
Ca. 565 g |
Anschlüsse für |
SIGMA SA-Mount, Canon EF-Mount, Nikon F-Mount |
Verarbeitung und Haptik
Früher hatten die Objektive von Sigma einen schlechten Ruf, das ist heute vorbei und nicht mehr Stand der Zeit. Auch das 17-50mm F2,8 bildet hier keine Ausnahme, denn es glänzt durch eine durchweg überzeugende Verarbeitungsqualität. Das Gehäuse fühlt sich hochwertig an und mit seinen 565 Gramm liegt das Objektiv gut in der Hand. Leider fehlt dem Objektiv ein Staub- und Spritzwasserschutz, dafür ist das Objektivbajonett aus stabilem Messing. Der Zoomring ist im Vergleich relativ schwergängig, aber er verklemmt nicht. Dadurch ist ein präzises Einstellen der Brennweite ohne Verrutschen möglich. Skalen zur aktuellen Fokusdistanz und Brennweite sind auf dem Objektiv aufgedruckt, was nützlich zur Orientierung ist. Die Schalter für MF vs. AF und Bildstabilisator sind gut erreichbar. Außerdem werden wie bei Sigma üblich als Bonus eine Streulichtblende und eine Transporttasche mitgeliefert. Desweiteren können Filter im Durchmesser von 70mm mit dem Objektiv zusammen genutzt werden.
Fokussierung des Sigma 17-50mm 2.8
Der eingebaute Ultraschallmotor soll für nahezu geräuschfreie Fokussierung sorgen. In der Praxis hält er das nur bedingt, teilweise sind bei Videoaufnahmen trotzdem leichte Geräusche zu hören. Im Bezug auf die Geschwindigkeit bewegt sich der Autofokus im Mittelfeld. Das bedeutet, dass für besonders actionreiche Aufnahmen sicher andere Objektive besser geeignet sind, im Alltag ist die Geschwindigkeit aber vollkommen ausreichend.
Leider zeigt sich der Autofokus insgesamt weniger treffsicher als erhofft, gerade im AI-Servo-Modus entstehen immer wieder nicht ganz so scharfe Aufnahmen. Ein Eingreifen in den Fokus während des AF ist nicht möglich, wer manuell fokussieren möchte muss in den entsprechenden Modus wechseln. Leider hat der Fokusring im Gegensatz zum Zoomring einen deutlich geringeren Widerstand, wodurch präzises Fokussieren schwieriger als nötig wird.
Ganz anders sieht es beim Bildstabilisator aus, der in vielen Situationen eine große Unterstützung ist. In der Praxis eröffnet er eine mögliche Verlängerung der Belichtungszeit um 3-4 Blendenstufen. Bei 3 Blendenstufen sind die Ergebnisse noch sehr konsistent, bei 4 Stufen sind manchmal mehrere Versuche notwendig um ein scharfes Foto zu bekommen. In Belichtungszeit übersetzt bedeutet das, dass bei 17mm Brennweite Aufnahmen bis ¼ Sekunde gute Ergebnisse erzielen und bei 50mm Aufnahmen bis 1/10 Sekunde noch scharf werden.
Abbildungsqualität
Lichtstärke
Zur Lichtstärke gibt es nicht viel zu sagen – durchgehend eine Offenblende von F2,8 ist ein solider Wert, der im Vergleich zu den meisten Kit-Objektiven vierfachen Lichteinfall erlaubt. Das ermöglicht einerseits in den niedrigeren Brennweiten erste Ausflüge in die Fotografie des Sternenhimmels und andererseits ab 30mm schöne Freistellungseffekte bei Portraits. Natürlich erhöht die höhere Lichtstärke auch die Flexibilität bei Dämmerung und Dunkelheit.

Schärfe
Die Schärfe im Zentrum ist über alle Brennweiten und Blendenstufen durchgehend sehr gut. Ein Abblenden verbessert hier nur wenig, das hat das Sigma aber auch gar nicht nötig. Zum Rand hin sieht das leider ein wenig anders aus. Bei Offenblende sind die Kanten dort relativ weich, dies verbessert sich aber mit größerer Brennweite und ist außerdem ab einer Blende von 5,6 nicht mehr zu bemerken. Ab dem Blendenwert F11 setzt beim Sigma 17-50 2.8 generell die Beugungsunschärfe ein und die Bilder werden unschärfer. Insgesamt schlägt das Sigma sich aber für den aktuellen Preis sehr gut – vergleichbare Objektive zeigen oft eine geringere Schärfe. Besonders im Bildzentrum sind die Bilder überwältigend, die geringere Randschärfe ist also nur ein kleiner Wermutstropfen.
Ausleuchtung, Chromatische Aberrationen und Verzerrungen
Im Bereich der Bildfehler schlägt sich das Sigma 17-50mm durchweg ziemlich gut. Vignetten sind nur bei Offenblende an den beiden Enden der Brennweite erkennbar, zeigen aber einen weichen Verlauf und fallen wenig ins Gewicht. Lediglich bei der Verwendung von Filtern zeigt sich eine deutlichere Vignette bei 17mm – dies ist durch die Bauweise bedingt und tritt in allen Blendenstufen auf.
Chromatische Aberrationen sind mit dem Sigma kein übermäßiges Problem. Gerade an den Rändern können sie besonders in den niedrigeren Brennweiten auftreten, dies bewegt sich aber im erwartbaren Rahmen für vergleichbare Objektive. Deutliche Verzerrungen treten ebenfalls nur bei 17mm auf. Beides fällt nicht zu stark ins Gewicht und kann in der Nachbearbeitung leicht korrigiert werden.
Besonders hervorzuheben ist die Gegenlicht-Performance. Denn für ein Objektiv in dieser Preisklasse überrascht das Sigma 17-50mm hier mit überdurchschnittlichen Werten. In einigen Brennweiten sind zwar Linsenflecken zu beobachten, die können aber meist durch leichte Repositionierung vermieden werden.
Bei einer möglichen Portraitlinse ist natürlich auch das Bokeh ein wichtiges Kriterium, dieses ist durchweg weich, ruhig und überzeugend.
Fazit des Sigma 17-50 2.8
Nimmt man alles zusammen liefert das Sigma 17-50 2.8 eine breite Anwendungspalette mit größtenteils guten Ergebnissen. Besonders hervorzuheben sind die durchgehend hohe Lichtstärke, der zuverlässige Bildstabilisator und die Performance bei Gegenlicht.
Als Upgrade vom Kit-Objektiv ist das Sigma sicher immer empfehlenswert, genauso als zusätzliche Alltagslinse. Einbußen muss man bei der Randschärfe und beim Autofokus hinnehmen, wem diese Bereiche aber weniger wichtig sind, der ergattert hier ein echtes Schnäppchen. Angehende Portraitfotografen zum Beispiel, die nur ab und zu mal Landschaften oder Architektur aufnehmen werden wahrscheinlich sehr viel Freude mit dem 17-50mm F2.8 haben. Die Schärfe im Bildzentrum kann sich nämlich durchaus mit teureren Alternativen messen. Wer einen Fokus auf Landschaftsfotografie legt und gerne Pol- oder Verlaufsfilter nutzt, sollte dagegen besonders auf die mechanische Vignettierung achten. Insgesamt bekommt man mit dem Sigma 17-50mm 2.8 ein vielseitiges Objektiv zu einem fairen Preis.
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