Beschreibung
Erster Eindruck des Tamron AF 28-75MM 2,8 XR DI LD ASL SP Macro
Das Tamron AF 28-75mm lockt mit einer durchgehenden Lichtstärke von F2,8 zu einem marktfähigen Preis von ca. 440€. Es ist für APS-C und Vollformatkameras geeignet und an letzteren ist der Preis für diese Lichtstärke mehr als interessant. Damit richtet sich das Tamron klar an preisbewusste Fotografen, die ein solides Standard-Zoom mit guter Brennweitenabdeckung suchen. Hergestellt wird es mit Bajonetten für DSLR-Kameras von Pentax, Nikon, Sony und Canon.
Highlights:
- Gute Schärfe zum geringen Preis für Vollformat-Kameras
- Leicht und kompakt
- Durchgehend solide Lichtstärke
Einsatzbereich
Mit 28-75mm Brennweite fällt das Tamron in die große Menge der Standardzooms. Damit eignet es sich für ziemlich viele Anwendungsgebiete. Am Vollformat sind 28mm noch gut für Weitwinkelaufnahmen von Landschaften geeignet, im mittleren Brennweitenbereichen bieten sich viele Möglichkeiten für Portraits und die Reichweite endet im leichten Telebereich. Am APS-C ist aufgrund des Cropfaktors die Vergrößerung stärker, wodurch der Weitwinkelbereich weniger nutzbar ausfällt, dafür aber die Tele- und Makroqualitäten deutlicher hervorgehoben werden.
Die Bezeichnung „Makro“ im Objektivnamen kann auf den ersten Blick etwas in die Irre führen, denn mit einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:3,9 sind zwar sicherlich einige schöne Nahaufnahmen möglich, verglichen mit einem wirklichen Makroobjektiv kann das Tamron allerdings nicht mithalten.
Insgesamt ist das Tamron 28-75mm ein flexibles Ausrüstungsstück für viele Anwendungsgebiete und eignet sich aufgrund seiner Kompaktheit auch hervorragend als Reiseobjektiv.
Technische Daten (Quelle: www.tamron.eu)
Hersteller | Tamron |
Modell | AF 28-75mm 2,8 XR DI LD ASL SP |
Brennweitenbereich [KB] | 28-75mm (an APS-C 45-120mm) |
Größte Blende WW/Tele | 2,8 |
Kleinste Blende | 32 |
Objektivbau | 14 Gruppen / 16 Elemente |
Autofokus-Bereich nah/fern | 0,33m – ∞ |
Filtergröße | 67mm |
Fokusantrieb | interner Motor |
Bildstabilisator | nein |
Sensorgröße | APS-C, Vollformat |
Spritzwasserfest | ja |
Abmessungen (Länge/Durchmesser) | 92 / 73mm |
Gewicht | Ca. 510 g |
Anschlüsse für | Canon EF-Mount, Nikon F-Mount, Sony A-Mount |
Verarbeitung und Haptik:
Mit 510g ist das Tamron 28-75 F2,8 verhältnismäßig leicht. Für das Gewicht im Rucksack ist das angenehm, in der Hand fühlt sich das Objektiv dadurch aber aufgrund des Plastiks nicht mehr ganz so hochwertig an wie andere Objektive. Trotzdem wirkt es insgesamt ordentlich verarbeitet. Der langfristige Praxistest zeigt auch, dass sich das 28-75mm 2,8 überraschend gut gegen das Eindringen von Staub schlägt. Vielleicht bietet Tamron ja deshalb bei Registrierung eine erweiterte Garantie von 5 Jahren an. Weniger gut verarbeitet ist leider der manuelle Fokusring. Erstens kann man während des Autofokus nicht jederzeit eingreifen ohne den MF/AF Schalter umzulegen und zweitens läuft der Ring etwas unsanft und es gibt nach einiger Zeit auch leise Schleifgeräusche von sich.
Für Filter ist ein Gewinde im Durchmesser von 67mm vorhanden. Man wird insgesamt sicher hochwertiger verarbeitete Objektive finden als das Tamron 28-75, gleichzeitig ist es aber trotzdem relativ robust. Ein schöner Bonus sind außerdem die längere Garantie und die mitgelieferte Streulichtblende.

Fokussierung
Eine bekannte Schwäche des 28-75mm F2,8 ist der Autofokus. Zum einen ist der Motor im täglichen Betrieb vergleichsweise laut und nicht besonders schnell. Das kann damit entschuldigt werden, dass das Tamron bereits ein Objektiv ist, das nicht mehr zum jüngsten Eisen gehört.
Deutlicher ins Gewicht fällt allerdings, dass der Fokus leider auch nicht immer richtig trifft. Gerade bei niedrigen Blenden fällt dies schnell ins Gewicht, was bei einem lichtstarken Objektiv wie dem Tamron besonders schade ist. In kritischen Situationen empfiehlt sich also das manuelle Fokussieren, falls möglich. Von schnellen Shootings mit viel Action ist mit dem Tamron also eher abzuraten, der fehlende Bildstabilisator unterstreicht dies noch.
Der Autofokus ist damit die größte Schwäche des Tamron 28-75 mm, wer sich blind auf ihn verlassen möchte, sollte das Objektiv vorher genau testen und abwägen, ob es den eigenen Ansprüchen genügt.
Abbildungsqualität
Lichtstärke und Bokeh
Mit einer durchgehenden Offenblende von F2,8 ist das Tamron 28-75 mm ziemlich lichtstark. Vergleichbare Werte bieten in der Preisklasse nur wenige andere Objektive. Diese Lichtstärke ist für die meisten Anwendungen vollkommen ausreichend und ermöglicht auch einige Flexibilität im Punkt Tiefenunschärfe. Damit eignet sich das Tamron gut für Portraits und Nahaufnahmen, außerdem ist die Offenblende natürlich im low-light Bereich nützlich.
Das Bokeh ist dabei praktischerweise gerade bei niedriger Blende wirklich schön. Etwas abgeblendet wirkt es zwar teilweise ein bisschen unruhig, das fällt aber kaum auf.
Schärfe
Im Bereich der Schärfe und generellen Bildqualität trumpft das Tamron wirklich auf. Für den vergleichsweise geringen Preis liefert es ziemlich beeindruckende Bilder, die schon bei Offenblende sehr scharf sind. Zum Rand hin nimmt die Schärfe im Weitwinkelbereich ab, das bessert sich aber ab dem mittleren Brennweitenbereich. In allen Zoomstufen beseitigt ein Abblenden um 1-2 Stufen die Probleme an den Rändern vollständig. Am APS-C fällt die geringe Randunschärfe bei Offenblende wenig ins Gewicht. Im Zentrum liefert das Tamron dagegen auf allen Blenden- und Zoomstufen brilliante Ergebnisse, die durchaus mit teureren Linsen konkurrieren können. Die beste Schärfe erreicht man bei einer Blende von F8, danach setzt langsam die Beugungsunschärfe ein, die ab F11 deutlich ins Gewicht fällt. Kontraste bildet das Tamron 28-75 durchgehend gut ab. Lediglich bei der Farbwiedergabe geben einige Nutzer einen leichten Rotstich der Bilder an, den wir aber nicht erkennen konnten.
Ausleuchtung, Chromatische Aberrationen und Verzerrungen
Bei den Bildfehlern schlägt sich das Tamron ebenfalls ziemlich gut. Verzerrungen sind wie bei Zoomobjektiven üblich vorhanden, halten sich aber in einem akzeptablem Rahmen. Die Ausleuchtung ist ziemlich gleichmäßig und Vignettierungen werden gut vermieden. Lediglich am Vollformat bei Offenblende kann in manchen Aufnahmesituationen ein leichter Schatten an den Rändern sichtbar werden.
Chromatische Aberrationen sind vorhanden, halten sich aber ebenfalls im akzeptablem Umfang. In den meisten üblichen Lichtsituationen wird man wenig von den hässlichen Farbsäumen merken, nur bei hohen Kontrasten und starker Lichteinstrahlung können sie stören. Das ist insgesamt für ein Objektiv in dieser Preisklasse ziemlich solide, zusammen mit der guten Schärfe zeigt sich das Tamron 28-75mm F2,8 bei der Bildqualität also von seiner besseren Seite.
Fazit des Tamron 28-75 2.8
Wie so häufig bei vergleichsweise günstigen Zoomobjektiven geht man auch mit dem Tamron 28-75mm einige Kompromisse ein. Für manche wird zum Beispiel der Brennweitenbereich nicht weit genug sein, dafür bekommt man eine durchgehend hohe Lichtstärke. Außerdem ist die Performance des Autofokus eher unterdurchschnittlich, aber die Bildqualität dagegen wirklich gut. Die Verarbeitung macht nicht den hochwertigsten Eindruck, auf der anderen Seite ist das Tamron leicht und überraschend solide.
Wer nicht zu viel Geld für ein lichtstarkes Zoomobjektiv ausgeben möchte und vor allem an guten Ergebnissen interessiert ist kommt um das 28-75mm F2,8 kaum herum. Seine Bildqualität ist für die Preisklasse nämlich wirklich beeindruckend. Solange man sich also nicht zu sehr auf den Autofokus verlässt und den fehlenden Bildstabilisator akzeptiert, kann das Tamron zu einem starken Werzeug werden. Für ca. 440€ bekommt man mit dem Tamron 28-75 mm F2,8 also ein Objektiv mit einer guten Bildqualität und einigen Schwächen in anderen Bereichen. Unsere besondere Empfehlung bekommt das Tamron als Reiseobjektiv, weil es dafür einen guten Brennweitenbereich, hohe Lichtstärke, ein geringes Gewicht und einen wettbewerbsfähigen Preis kombiniert.
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